Текст песни Oliver Koletzki - The Power Of Rausch feat. Nagel

Ich schlie?e mich in einer Kabine ein, setze mich ins kreischende
Neonlicht auf den Klodeckel und starre die T?r an. ?ber die Klinke
hat Jemand mit Edding geschrieben, dass Corinna S. eine abgefickte
Hure ist und auf den Strich geht. Wenn ich doch nur irgendwas f?r
die Nase dabei h?tte. Ein bisschen Kokain, ein kleines N?schen von
Idschis Schrottspeed w?rde auch schon reichen. Das kribbeln in der
Nase. Der taube Gaumen. Der bittere Geschmack, der langsam den
Hals? runter l?uft.
Das w?re sch?n. Oder einfach irgendeinen Kick.
Irgendetwas, das irgendetwas mit mir macht. Ein Tequila mit Orange
und Zimt. Peace Love Traimel h?ren, ?ber Kopfh?rer so laut es geht.
Eine schnelle Nummer hier auf dem Klo mit eine der Hot Chicas oder
Corinna S.oder sonstwem. Selbst der Gedanke an einen sch?nen hei?en
Kaffee mit viel Zucker erf?llt mich mit gierigem Verlangen.
Rausch, Rausch, Rausch.
Was w?re das Leben ohne Rausch? Was bliebe dann noch, au?er der
schn?den Realit?t? Dieser l?rmenden Seuche, die alles beherrschen
und sich ?berall breit machen will? Die? sich st?ndig als einzig legitime
Autorit?t aufspielt, ein ?berrollt und stranguliert bis man ist wie alle
Anderen und einem langen, leisen Erstickungstod stirbt?
Vielleicht hat Silvia ja Recht und ich leide wirklich an Dopaminmangel.
Vielleicht hat Flo Recht und ich habe wirklich Bindungsangst.
Vielleicht haben Holger und Jolanda Recht und mein Ekel vor letzten
Schulungen und 5€-Scheinen ist total neurotisch. Und vielleicht hat
meine Mutter Recht und ich bin wirklich daf?r dagegen zusein.
Und wenn schon. Was immer die Quaksalber an Diagnosen anzubieten
haben, mir soll's recht? sein.
Wenigstens? ein Nikotinkick kann ich mir hier und jetzt verschaffen.
Ich z?nde mir eine Zigarette an, nehm' mir drei kr?ftige Z?ge, muss
husten, und zertrete die halb weggerauchte Kippe auf dem Boden. Ich st?tze meine Ellenbogen auf die Knie und lege das Gesicht in meine
H?nde und dann passiert etwas mit meinen Augen. Tats?chlich, sie
werden feucht. Nicht vom Rauch, nicht vom Licht. Eine salzige Fl?ssig-
keit. Ein verschwommener Blick. Ein zitternder Ozean unter den Augen-
lidern.
Warum muss ich denn jetzt heulen? Zum ersten mal seit
Jahren. Eine Einsame Tr?ne rollt sch?chtern mein Gesicht herunter,
z?gerlich, als m?sse sie sich in dieser neuen Umgebung erstmal
orientieren. F?r eine Sekunde bleibt sie an meinem Kiefer h?ngen? und
zerschellt dann auf den versiften Boden des Klowagens. Wie gut sich
das an f?hlt. Weinen, auch ein guter Rausch. Hatte ich schon fast ver-
gessen. Etwas f?hlen. Sich sulen in einem warmen Bad aus Selbstmitleid.
Hemmungslos und frei.
"Ist da jemand drin?" Es r?ttelt an der Klinke,
ballert gegen die T?r. "Hallo, ist da jemand drin?", "Da sitzt jemand!
Ich seh' doch die Schuhe!", "Bestimmt beim Schei?en eingepennt."
So unvermittelt wie es angefangen hat, so schnell? ist es auch wieder
vorbei. Ich quetsche noch zwei bis drei Tr?nen hinterher, dann muss
die sch?ne Traurigkeit wieder dieser unb?ndigen Wut weichen.
Diesem irren Biest, das in mir tobt.
Ein oktakes Wesen mit gro?em
Hunger, uners?ttlich, nicht zu b?ndigen. Ich f?hle mich aufeinmal
wahnsinnig bescheuert, heulend in dieser Klokabine mit zwei nervenden
Typen vor der T?r. Mit dem ?rmel meines Hemdes wische ich mein
Gesicht trocken, ziehe die Nase hoch, wie meine Mutter in? ihren
schlimmsten Zeiten und spucke den Rotz auf das Geschmiere des
Idioten, der ein Problem mit Corinna S. hat.
Als ich aus der Kabine trete ist da nichts sch?nes mehr. Nur noch
zwei 17-j?hrige, die mich doof anstar